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Bein Wine Estate, Stellenbosch

Aktuelles

Jahrgangsbericht 2024

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Merlot 2024

Die Saison 2023/24 war ein ereignisreiches Jahr, ein Jahr der Extreme. Und es war auch das Jahr unserer persönlichen Energiewende.

Wer die Entwicklung in Südafrika etwas verfolgte, weiss um die Problematik von Eskom, unserem staatlichen Elektrizitätsversorger, mit regelmäßigen Stromausfällen, manchmal sogar mehrmals am Tage. Nachdem wir uns schon früh mit einem Generator, einigen Solarzellen und Batterie über die Runden geholfen haben, haben wir unsere Solaranlage im Dezember 2023 massiv ausgebaut und uns von Eskom losgesagt! Als Tüpfli auf dem i haben wir noch auf ein Elektroauto gewechselt und segeln nun mit 99% grüner Energie in die Zukunft - übrigens als meines Wissens einzige Weinfarm in Südafrika. Was für ein toller Start ins 2024!

Im Weinberg hat die Saison 2023-24 mit dem nassesten und kältesten Winter begonnen, den wir je hier erlebten, und der in schweren Stürmen mit verheerenden Regenfällen Ende September gipfelte.
Aber so nass der Winter auch war, so trocken war die Vegetationsperiode: Von Oktober bis Ende Februar fielen nur gerade mal 25mm Regen. Die Temperaturen waren dabei gemäßigt, und nach einem sehr frühen Austrieb entwickelten unsere Reben ein wunderschön ausgewogenes Laubwerk. Passend zum frühen Austrieb gab es auch eine frühe Ernte, die früheste aller Zeiten. Sie brachte eine gesunde Ernte mit einer knackigen natürlichen Säure und den typischen Aromen dunkler Beeren.

Etappenberichte vom Jahrgang 2024

1. März 2024 - Die Krönung!

Am 1. März war es schließlich soweit, und wir durften die Trauben für unseren Rotwein bei optimaler Reife ernten. Danach kommt jeweils eine intensive Zeit im Keller, mit der Vinifizierung der neuen Ernte, mit dem Umziehen und Vorbereiten der vorjährigen Fassweine und schliesslich mit dem Abfüllen. Das muss gut geplant, das Material rechtzeitig besorgt und die Arbeit gut eingeteilt werden, um eine optimale Behandlung der Weine zu gewährleisten. Umso schöner aber dann die Freude, wenn wieder einmal alles geklappt hat und ein weiterer guter Jahrgang im Keller liegt!
Und nicht zuletzt freut es uns, dass wir mit unserer Solaranlage sehr gut durch die Ernte gekommen sind, ohne Stromunterbrüche und vor allem umweltfreundlich :-)

Februar 2024 - Abwarten auf den richtigen Moment

So trocken die vergangenen Monate waren, nun gab es ausgerechnet im Februar, dem Reifemonat, mehrere Regentage, mit zwar nie sehr viel Niederschlag aufs mal, aber insgesamt doch 26mm. Der hier typische Südwestwind trocknete jedoch immer wieder zeitig ab. Die Temperaturen bei uns waren dank unserer Südhanglage und der Nähe zum Meer im üblichen Rahmen, mit kühlen Nächten (14-18°) und warmen Tagen (25 bis max. 35°), im Inland klagten die Weinbauern jedoch über extreme Hitzetage. So verlangsamte sich zwar der Reifeprozess bei uns, was aber schlussendlich der Qualität der Trauben zu Gute kam, wie wir noch sehen werden.
Allerdings hatten wir dieses Jahr ein anderes Problem: Ein riesiger Starenschwarm suchte nämlich unsere Gegend heim und pickte sich täglich durch unseren Weinberg, was unseren Ertrag schmälert und erst noch mehr Arbeit beim Aussortieren bedeutet - na ja, irgend etwas ist immer;-)

Januar 2024 -  ein früher Beginn der Ernte

Nach drei sehr trockenen Monaten mit vergleichsweise moderaten Temperaturen wurde es um den Jahreswechsel nun aber richtig warm, mit Temperaturen bis jeweils 35°. Die Ernte begann schliesslich so früh wie noch nie, und zwar am 12. Januar mit den Trauben für unseren Bubbly. Die Qualität war super, die Trauben mit kleinen, konzentrierten Beeren, was eine grossartige Rotweinernte verspricht.
Und wie es begonnen hat, ging es weiter, nämlich im Schnellzugstempo, mit den Trauben für unseren Rosé schon am 29. Januar!

Dezember 2023 - unsere persönliche Energiewende!

Wer die Entwicklung in Südafrika etwas verfolgt, weiss um die Problematik von Eskom, unserem staatlichen Elektrizitätsversorger. Eskom ist von Korruption und Misswirtschaft geplagt, produziert mit einer total veralteten Infrastruktur und ist zudem mit rund 25 Milliarden Euro total überschuldet. Nachdem die ersten Probleme schon in 2008 auftraten, wurde es immer schlimmer, mit in den letzten Jahren mehrmals täglich eintretenden Elektrizätsausfällen von jeweils 2-4-6 Stunden, hier beschönigend "load-shedding" genannt. Dies beeinträchtigt natürlich unser Leben hier sehr, und so haben wir uns schon früh entsprechend eingerichtet, zuerst mit einem Diesel-Generator, und im 2012 dann mit der ersten Solaranlage und Batterie als Notstrom-Versorgung. Nun haben wir aber auch den letzten Sprung gewagt, unsere Solaranlage weiter ausgebaut und uns von Eskom losgesagt! Als Tüpfli auf dem i haben wir noch auf ein Elektroauto gewechselt und segeln nun mit 99% grüner Energie in die Zukunft - übrigens als meines Wissens einzige Weinfarm in Südafrika. Was für ein toller Start ins 2024!

Wettermäßig war der Dezember weiterhin eher kühl und trocken, mit nur einem kurzen Regen (1.5mm) in der letzten Woche des Jahres. Allerdings hatten die Böden dank dem regenreichen Winter genug Wasserreserven, sodass wir erst Ende Dezember überhaupt das erste Mal bewässern mussten. Dies war zeitgleich mit dem Einsetzen der Veraison, dem Farbumschlag, der entsprechend dem frühen Austrieb in diesem Jahr auch deutlich früher kam.

Oktober-November 2023 - kühl und trocken

So nass der Winter auch war, mittlerweile ist es sehr trocken geworden: Im Oktober nieselte es gerade einmal, während wir im November zwar einige Schauer hatten, allerdings mit insgesamt auch nur knapp 25 mm. Aber das reichte offenbar aus, um in einigen Teilen des Landes den Falschen Mehltau zu begünstigen. Dabei waren die Temperaturen durchaus gemäßigt, so dass sich unsere Reben bisher ideal entwickelt haben, mit gutem Fruchtansatz und ausgewogenem Laubwerk.

September 2023 - weiterhin nass und kalt

Trotz dem nass-kaltem Wetter treiben die Reben dieses Jahr deutlich früher aus. Der Grund mag der frühere Schnitt sein. Vielleicht aber haben sie nun auch einfach genug Kälteeinheiten bekommen und plangen nun wie wir dem Frühling entgegen.
Das Wetter bleibt aber weiterhin nass und kalt. Und während ich dies schreibe, am 24. und 25. September, fegen heftige Stürme mit sintflutartigen Regenfällen über das Western Cape. In der Folge kam es zu Dammbrüchen und Überschwemmungen von Strassen, niedrig liegenden Siedlungen und Townships - wo natürlich die Ärmsten der Bevölkerung wie immer am meisten darunter leiden (mehr Info darüber hier). Fast 200mm Regen gingen in diesen zwei Tagen über Stellenbosch nieder.

August 2023

Mit dem frühen Wintereintrtt konnten wir auch früher mit den Winterarbeiten beginnen. So sind nun alle Reben schon geschnitten, und wir wären eigentlich bereit für den Frühling. Aber das Wetter bleibt weiterhin nass und kalt!
Ein Sonnenblick war unser Abstecher in die Schweiz zu einem stilvollen Wine & Dine in der wunderschönen Wenkenhof Villa in unserer Heimatstadt Basel - bei schönstem Sommerwetter :-)

Juni-Juli 2023 - ein nass-kalter Winter!

Nachdem die Herbstregen ja ungewöhnlich früh schon Anfangs März eingesetzt haben, kam schliesslich noch die Sintflut! Rund 600mm Regen sind seit der Ernte bei uns schon gefallen, so viel wie noch nie in dieser Periode. Wege wurden ausgeschwemmt, Weinberge rutschten ab, und in Stellenbosch standen einige Quartiere gar unter Wasser, und dies bei gleichzeitig ungewöhnlich tiefen Temperaturen. Und das soll erst der Anfang sein des zurückkehrenden El Nino!