Jahrgangsbericht 2011
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Der Merlot 2011, welcher am 19. und 21. März geerntet wurde, macht uns grosse Freude, mit einer tiefdunklen Farbe und feinen Tanninen. Es scheint tatsächlich wieder ein besonders guter Jahrgang zu sein! - ich weiss, das behaupteten wir schon von den letzten drei Jahrgängen, aber es scheint wirklich so, als ob sich unser Weinberg in den letzten Jahren regelmässig selbst übertreffen möchte.
Neben Merlot sind vor allem auch Cabernet in diesem Jahr in Stellenbosch gut gelungen. So haben wir alle unsere Rotweine dieses Jahrganges mit etwas Cabernet Sauvignon ergänzt, und zusätzlich noch mit einem Schuss Malbec "gewürzt". Nach der Reifezeit in französischen Eichenbarriques haben sich dabei wunderbar komplexe Weine ergeben, welche wir auch dieses Jahr wiederum in drei verschiedenen Formaten gemäss ihrer Herkunft aus dem Rebberg abfüllten:
- Little Merlot 2011 : Das Traubengut aus frohwüchsigeren Zonen und der dieses Jahr etwas kürzere Ausbau über 10 Monate in gebrauchten Barriques erbringen einen fruchtbetonten, früh zugänglichen Wein;5430 Flaschen, abgefüllt im Februar 2012
- Bein Merlot 2011: Die beste Kombination aus unseren verschiedenen Partien und für 13 Monate in 50% neuen Fässern gereift, elegant und ausgeglichen; 5900 Flaschen und 500 Magnum wurden davon produziert, voraussichtlich erhältlich ab Ende 2013
- Reserve Merlot 2011: Vinifiziert von Trauben aus dem "Herz" unseres Rebberges und während 13 Monaten in 100% neuen Barriques ausgebaut, überzeugt dieser Jahrgang vor allem mit Finesse und Komplexität. 1965 Flaschen, abgefüllt im Mai 2012, voraussichtlich erhältlich ab Ende 2013
Etappen des Jahrganges 2011
4. Mai 2011:
Der neue Jahrgang ruht in den Fässern und hat die zweite Gärung
(Milchsäuregärung) praktisch abgeschlossen. Die Weine machen uns grosse
Freude, mit einer tiefdunklen Farbe und schon jetzt überraschend feinen
Tanninen. Es scheint tatsächlich wieder ein besonders guter Jahrgang zu
sein! - ich weiss, das behaupteten wir schon von den letzten drei Jahrgängen,
aber es scheint wirklich so, als ob unser Weinberg sich in den letzten
Jahren regelmässig selbst übertreffen möchte.
19. + 21. März 2011: ERNTE
am offiziellen Herbstbeginn waren schliesslich die Trauben für den
Hauptwein pflückreif. Bei weiterhin schönstem Wetter konnten auch sie
zur Perfektion reifen, mit immer noch viel Sonne am Tag, aber nun schon
deutlich kühleren Nächten - ideale Voraussetzungen für eine gute Farb-
und Aromaentwicklung. Zusätzlich versprechen die durch die anhaltende
Trockenheit generell kleineren Beeren durch das dadurch relativ höhere
Schalen/Volumen-Verhältnis besonders kräftige Weine.
So waren auch die Zuckerwerte entsprechend hoch mit gut 25% Zucker, aber
mit einem gesundem Säurewert von pH 3,6. Die resultierenden Weine sind
sauber durchgegoren und kamen wie jedes Jahr früh ins Fass, wo sie nun
die Milchsäuregärung durchlaufen.
2. März 2011: die Ernte unseres Rosé
Der Wettergott hat gehalten, was er versprach: eine optimale Reifezeit
mit durchgehend schönem Wetter, viel Sonne und Wärme, aber ohne
eigentliche Hitzewelle. Dies hat natürlich unseren Trauben gefallen, und
da wir sie zusätzlich mit gezielter Tröpchenbewässerung über die
anhaltende Trockenperiode unterstützten, haben sie auch fleissig
produziert. So konnten wir schliesslich die Trauben für den Rose unter
optimalen Bedingungen am 2. März ernten. Die Qualität war super, ohne
jegliche Fäulnis bei erst noch zufriedenstellender Menge.
Wie auf unserer Webpage über den
Weinberg beschrieben, teilen wir ja unseren Rebberg mit Hilfe von
Infrarot-Luftaufnahmen in verschiedene Unterterroirs auf, deren Trauben
dann zu verschiedenen Weinen gekeltert werden. So stammt auch unser Rosé
aus speziell dafür geeignetem Traubengut aus den frohwüchsigeren Zonen,
dabei früher geerntet für eine spritzige Säure und frischere Frucht.
Nach einer kurzen Maischezeit über Nacht wurde er abgepresst und wurde während den folgenden
3 Wochen langsam kaltvergoren.
Januar 2011: Weiterhin sehr trocken!
Ein Regenschauer am Neujahrstag brachte zwar etwas Erleichterung, aber
ansonsten verlief das weitere Reb-Jahr wie bisher: warm und vor allem
sehr trocken! Auf der anderen Seite förderte das kontinuierlich schöne
Wetter zusammen mit dem Segen unserer unterstützenden Bewässerung
eine besonders gleichmässig schöne und vor allem sehr gesunde
Fruchtentwicklung.
Entsprechend dem leicht späteren Austrieb fand auch der Farbumschlag
rund eine Woche später als üblich statt und war erst Ende Januar
abgeschlossen. Wie jedes Jahr nutzten wir auch heuer diese Phase, um
spät reifende, grüne Fruchtpartien zu eliminieren, was wir dank dem
gesunden Behang grosszügig angehen konnten. Anschliessend haben wir
wiederum die besonders exponierten Partien rund um den Garten mit
Vogelnetzen geschützt, um die in der Reifezeit so unwillkommenen
Mitesser fernzuhalten - immerhin 12 Kilometer Netze! Jetzt können wir uns auf eine gute Ernte freuen,
welche wir gegen Ende März erwarten - hoffentlich hält
das Wetter nun auch bis dahin!
Dezember 2010: warm und trocken!
Nachdem wir nach einem relativ trockenen Winter mit wenig Grundwasser in die Saison gestartet sind, hat auch der Frühling bisher nicht viel Regen gebracht. Und der Dezember-Regen, welcher kurz vor Weihnachten überall sonst im Kap gefallen ist, hat leider unsere kleine Farm nicht erreicht, sodass es langsam sehr trocken wird. In solchen Situationen sind wir froh, dass wir zusätzlich bewässern können. Dafür hatten wir bisher sehr wenig Wind, noch keine Hitzetage, und die Frucht entwickelt sich gut und gleichmässig. Es sieht so aus, als ob wir das 2011 mit viel Zuversicht auf eine gute Ernte angehen können.
November 2010: Blütezeit
Moderate Temperaturen mit sehr wenig Wind und minimal Regen kreierten
ideale Bedingungen für eine ungestörte Blüte, sodass wir dieses Jahr
wieder mit einer normalen Ernte rechnen dürfen. Und etwaige späte Triebe
aufgrund des teilweise ungleichen Austriebes zu Beginn des Jahres können
jetzt grosszügig ausgemerzt werden.
November brachte aber auch eine Novität ganz anderer Art. Unsere
regelmässigen Besucher wissen, dass wir seit vielen Jahren unseren
Rebberg mit Hilfe von Infrarot-Luftaufnahmen analysieren und so in kleinere
Mikro-Terroir für eine präzisere Bewirtschaftung unterteilen können
(siehe auch unser
Poster über Precision Viticulture).
Dieses Jahr haben wir uns noch moderner Technik bedient. Dabei wurden
die Infrarot-Sensoren am Traktor befestigt und damit Rebzeile für
Rebzeile eingescannt. Da die erhaltenen Messdaten mit ihren jeweiligen
GPS-Koordinaten korreliert werden, können wir anschliessend auf dem
Computer eine Karte erstellen, welche die unterschiedlichen
Aktivitätszonen von unserem Rebberg räumlich aufzeigt.
Diese neue Technik, welche durch eine junge Firma aus dem französischen
Beaune angeboten wird (
www.viti-yojik.com ), verspricht eine deutliche Verbesserung
gegenüber unseren bisherigen Luftaufnahmen - hoffen wir, dass sich diese auch in unserem Wein wiederfindet.
Oktober 2010: Frühling!
Viel Arbeit im Rebberg mit Ausdünnen, Stämmchen putzen und Kontrollen. In der Zwischenzeit haben allerdings die Schleiereulen ihren Nistkasten wieder zurück gefordert, und so haben wir einfach einen zweiten aufgehängt - und beide mit VideoRecorder ausgestattet! Hier ein Muster mit den Eulen - ich könnte stundenlang zuschauen!
September 2010: Trockener als erwartet!
Der September war ungewöhnlich trocken. Obwohl die Dämme voll sind, startet die Saison mit trockenen Böden, eine ungewöhnliche Situation. Dies heisst wohl weniger Wuchs im Beginn, aber möglicherweise Probleme später im Jahr, wenn die Reben auf die Grundwasserreserven angewiesen sind. Die ersten Symptome einer ungewöhnlichen Saison sind schon jetzt sichtbar, wenn frühe Triebe deutlich schneller entwickeln als spätere Triebe - mal sehen was der Oktober bringt!?
August 2010: Winterschnitt
Ein kühler August, aber vergleichsweise wenig Regen waren schöne Bedingungen für den Winterschnitt. Wie jedes Jahr haben wir zuerst auf die Ruten reduziert, welche die zukünftigen Träger werden sollen. Erst ganz zuletzt, am 8. September, wurden alle gleichzeitig auf zwei Augen kurzgeschnitten. Dabei hat uns ein neuer Besucher argwoehnig beobachtet: Ein Turmfalkenpaar hat sich im Eulenkasten eingenistet, wo Schleiereulen im letzten Jahr noch 3 Junge aufgezogen haben.