Jahrgangsbericht 2015
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Merlot 2015
Die Vegetationsperiode 2014-15 war durch ungewöhnlich trockenes und warmes Wetter gekennzeichnet, mit Hitzerekords-Tagen von 42°C und 43°C noch kurz vor der Ernte. Nichtsdestoweniger kam der Weinberg gut über die Runden und lieferte schlussendlich super-gesunde Frucht von ausgezeichneter Qualität. Die resultierenden Weine überzeugen nun mit feinen Aromen von dunklen Früchten - Pflaumen, Brombeeren, Maulbeeren, Kirschen -, einer dunklen Farbe, fester Struktur und dichten Tannine. Komplementiert mit je einem Schuss Malbec und Petit Verdot sind die Weine so überzeugend, dass wir beschlossen haben, wieder einmal einen Reserve Merlot abzufüllen, neben unserem Hauptwein, dem "schwarzen Label" Bein Merlot. Leider dafür aber keinen Little Merlot...
- Bein Merlot 2015: nach einem Jahr Fassreifung in französischen Barriques (30% neu)
wurde dieser Wein am 19. April 2016 abgefüllt. Gesamtproduktion war 6337 Flaschen von 0,75 L, 2057 kleine Flaschen von 0,375Lt und 362 Magnums.
Alk 14.7%, Extrakt 32.8 g/lt, pH 3.59, Sre 5.44 g/lt, TSO2 86 ppm - Merlot Reserve 2015: fassgereift während einem
Jahr in 100% neuen französischen Eichenbarriques; abgefüllt am 14.
April 2016 in 1854 Flaschen (0,75Lt.)
Alk 14,6%, Extrakt 32,3 g/lt, pH 3,56, Sre 5,48 g/lt, TSO2 78 ppm - Pink Merlot 2015: 14 Tage früher als der
Rotwein geerntet und im Stahltank langsam kalt-fermentiert,
überzeugt auch dieser Jahrgang wieder mit seinen frischen Aromen von
roten Beeren und der
feinen Fruchtsüsse im Gaumen.
- 3338 Flaschen; Alk 13.65%, RS 4.9 g/l, Sre 5.4 g/l, pH 3.29
Am besten jung geniessen!
Etappenberichte vom Jahrgang 2015
Januar 2016
Sämtliche Partien unserer 2015er Weine haben sich gleichmäßig schön
entwickelt. Immer noch im Fass, überzeugen sie alle mit einer tiefen
Farbe, reichen Aromen, reifen Tanninen und kräftigem Extrakt. So ergab
es sich, dass es von diesem ausgezeichneten Jahrgang neben unserem
Hauptwein, dem 'Black-label' Bein Merlot, keinen Little Merlot, dafür
wieder einmal einen Reserve geben wird. Beide Weine werden zusätzlich
mit je einem Schuss Petit Verdot und Malbec komplementiert, die wir in
bester Qualität gleich nach der Ernte von einem Nachbarn ergattern
konnten und selber in unserem Keller im Fass ausbauten.
Beide Cuvées wurden anlässlich des letzten Fassumzuges am 13. Januar
2016 zusammengestellt. Nun können sie sich im Fass noch über weitere
zwei Monate harmonisch miteinander 'vermählen', bevor sie im April zur
Abfüllung kommen.
April 2015
Die neuen Rotweine des 2015 sind nun schon über einen Monat im Fass.
Sie haben die Milchsäuregärung schnell abgeschlossen und entwickeln sich
prächtig. Ingrid liebte ihn schon so sehr,
dass sie immer wieder eine Flasche aus dem Top-Up-Tänkchen für
sich abzweigte - natürlich zu Kontrollzwecken, wie sie sagte.
Auch der Pink Merlot 2015 ist gut gelungen und überzeugt wie
immer mit seiner schönen Farbe und feinen Aromen nach roten Beeren.
März 2015: Der Monat der Superlative!
Nachdem die ganze Saison schon rekordverdächtig warm, windig und sehr
trocken war, begann der sonst eher milde Monat März mit einem absoluten
Hitzerekord, 42ºC am 2. und gar 43ºC am 3. März, die höchste Temperatur,
die wir in den letzten 10 Jahren bei uns registrierten. Glücklicherweise hielten wir
den Wasserstatus unseres Weinberges genügend hoch, sodass die Trauben nur
einen extra Reifeschub machten, ohne Schaden zu nehmen. Auch kühlt es
über Nacht nun regelmäßig wieder ab, sodass sich die Trauben weiterhin
prächtig entwickeln - es scheint, als ob sich alles auf einen
Super-Jahrgang vorbereitet!
9.3.2014: Und so kulminierte denn alles am 9. März, als
wir die Trauben für die Rotweine in einem einzigen Tag ernteten -
ebenfalls eine Novität für uns!
Aber die Frucht war diesmal so gleichmäßig und sauber, das wir kaum sortieren mussten. Was
sollen wir mehr sagen - total gesund, tief-dunkle Farbe und tolle
Extrakte. Die Weine sind nun im Tank und fermentieren zufrieden vor sich
hin, eine Super-Ernte. So dürfen wir auf ebensolche Weine hoffen! Der
einzige Wermutstropfen ist die mit rund 570 gr pro qm sehr kleine
Erntemenge, eine Erfahrung, die auch alle unsere Nachbarn machen
mussten. Als Ursache dafür werden allgemein die kräftigen und
anhaltenden Winde während den Sommermonaten verantwortlich gemacht.
28. Februar 2015: Ein guter Erntebeginn
Nachdem das Wetter stabil blieb - sprich: weiterhin warm, windig und
sehr trocken - konnten wir die Trauben für unseren Rosé am 24. Februar
bei besten Bedingungen ernten. Die Frucht war ausgesprochen gesund und
gleichmäßig reif. 3600 kg wurden an diesem ersten Erntetag eingefahren,
genug für rund ebenso viele Flaschen Pink Merlot 2015.
Der Februar 2015 bleibt in Kapstadt auch unvergessen wegen den
gewaltigen Busch-Bränden in der Region Muizenberg/Hout Bay/Chapman's
Peak Drive; glücklicherweise blieben wir diesmal
verschont. Eindrücklich war dabei der Einsatz der Fire Fighting
Brigade und deren spontane Unterstützung durch die Bevölkerung.
Januar 2015: weiterhin warm und trocken!
Das Wetter macht weiter wie bisher, nur einmal unterbrochen durch
einen willkommenen Regenschauer am 16. Januar. Die Winde haben nun etwas
nachgelassen. Ansonsten hat uns der Sommer
fest in seinem heißen Griff. Die erste Hitzewelle mit Temperaturen
bis 34 Grad vom 20. bis 24. Januar ist überstanden. Die
Reben nehmen's erstaunlich gelassen und entwickeln
sich weiterhin prächtig nach dem Farbumschlag, der so um den 23. Januar
abgeschlossen war.
Am 24. Januar öffneten wir übrigens wieder einmal unsere Kellertore für
"Bratwurst & Merlot" im Rahmen des
Stellenbosch Wine Festival, ganz in der Tradition der Besenbeizen
von Schweizer und Badischen Winzern. Der Zulauf war allerdings so gross,
dass wir ziemlich überfordert waren. Schon nach zwei Stunden waren wir
praktisch ausverkauft und mussten schnellstens Nachschub organisieren.
Herzlichen Dank im Nachhinein an alle unsere Besucher, die sich gedulden
mussten!
Dezember 2014: On and off
Während wir für einmal glauben, pflanzentechnisch alles im Griff zu
haben, werden wir dafür von ständigen Stromausfällen geplagt. Dies hat
zur Folge, dass auch die Wasserzufuhr immer wieder ausfällt, und somit
unser so minutiös ausgetüfteltes Bewässerungsprogramm (siehe unten)
immer wieder über den Haufen wirft. Natürlich leidet die Wirtschaft im
ganzen Lande darunter. Und Aussicht auf eine nachhaltige Besserung gibt es nicht;
die ANC-Regierung hat über die letzten 20 Jahre kaum in Ausbau und
Unterhalt der entsprechenden Infrastruktur investiert - schade!
Das Wetter ist auch im Dezember weiterhin durch fehlenden Niederschlag
gekennzeichnet. Die Trockenheit wurde zusätzlich verschärft durch
ungewöhnlich viel Wind, welcher erst auf die Festtage etwas nachgelassen
hat. Die 4,5 mm Regen, die schließlich am Weihnachtstag fielen, waren zu
wenig um wirklich Erleichterung zu bringen. Dafür wurde es zum
Jahresende nochmals so richtig warm, mit Temperaturen bis
zu 32ºC. Ob all dies wohl die Reifung der Reben befördert hat?
Jedenfalls konnten wir schon Ende Dezember die
ersten Anzeichen des Farbumschlages beobachten, rund drei Wochen früher als
letztes Jahr.
Oktober - November 2014: Warm und sehr trocken
Was wir letztes Jahr zu viel an Regen hatten, fehlt uns jetzt. Bisher fielen gerade mal 40 mm Regen von September bis November, drei mal weniger als im langjährigen Durchschnitt. So mussten wir früher als sonst mit zusätzlicher Bewässerung beginnen. Dies muss allerdings möglichst präzise geschehen, zu viel oder zu wenig kann schnell negative Folgen haben.
Glücklicherweise haben wir heutzutage gute Hilfsmittel, um die Wasserbedürfnisse unseres Weinberges abschätzen zu können. So stützen wir uns schon seit langem auf Feuchtigkeits-Messungen mittels Bodensonden sowie auf die Auswertung aktueller Klimadaten. Neu hinzugekommen ist nun Satelliten-gestützte Multispektral-Analyse unseres Weinberges. Diese liefert uns recht genaue Angaben zum effektiven Wasserverbrauch, neben anderen Informationen wie Wuchs- und sogar Stickstoffstatus unseres Weinberges. Der Zugang zu diesem hochmodernen System wurde uns im Rahmen eines entsprechenden Studienprojektes des Department of Agricultural ermöglicht, welches sich damit Wassereinsparungen in der Landwirtschaft verspricht. Der Interessierte findet dazu mehr Informationen auf www.fruitlook.co.za .
September 2014: Die neue Saison beginnt
Wir hatten einen guten Winter. Gut, weil er mit viel Kälte im Juli
begann; zu diesem Zeitpunkt sind diese "Kälteeinheiten" nämlich
wichtig, damit die Rebe im Frühjahr mit der wieder einsetzenden Erwärmung
des Bodens wieder gleichmäßig austreibt. Ein guter Winter auch, da
zeitweise zünftig Regen fiel und die Wasserspeicher nun gut gefüllt sind
- allerdings hat der Regen in
manch exponierten Weinbergen auch ziemliche Schäden angerichtet, mit
Erdrutschen und Ausschwemmungen.