Bein Wein

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Bein Wine Estate, Stellenbosch,Suedafrika

Aktuelles

 

Jahrgangsbericht 2009

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Der Jahrgang 2009 produzierte konzentrierte Weine mit allerdings kräftigem Alkohol, ganz in den Fusstapfen des ausserordentlichen 2008er. Zu Beginn waren wir zwar recht besorgt, ob er die geballte Tanninladung auch wird integrieren können. Doch nach einem Jahr Fassreifung und mit 10% Cabernet Sauvignon komplementiert, zeigte er sich sehr zivilisiert, mit schönen Beerenaromen und erstaunlich samtigen Tanninen. Da können wir nur hoffen, die Kritiker lieben ihn so wie wir!

Der Bein Merlot 2009 wurde ein Jahr in 50% neuem Holz gereift, mit den übrigen Fässern 40% Zweitfüllungen und 10% Drittfüllungen, und im April 2010 ungeschönt und unfiltriert auf die Flasche gezogen. Einen Reserve wurde dieses Jahr nicht produziert, und zwar nicht weil der Jahrgang etwa nicht gut genug war, sondern weil er so ausgeglichen gut war, dass eine differenziertere Selektion nicht möglich war. So wurde er auch vom südafrikanischen Weinführer JOHN PLATTER 2010 mit ausgezeichneten 4 1/2 Sternen ausgezeichnet.

Dafür gab es genug Little Merlot 2009, welcher ein Jahr in dritt- und viertfüll Fässern gereift wurde. Er erhielt eine sanfte Eiweiss-Schönung im Fass und wurde bei der Abfüllung leicht gefiltert, was ihn geschmeidiger und früher zugänglich machen wird, wenn er Mitte 2010 auf den Markt kommt. Die hohe Qualität diese Jahrganges wird auch beim Little Merlot vom JOHN PLATTER bestätigt, hat er ihn doch auf 4 Sterne promoviert, mit dem Kommentar "Little in name, not ambition"!

Analyse

Bein Merlot 2009 : Alc 14,74%Vol, TA 5.31 g/l, pH 3.55
Little Merlot 2009: Alc 14,23%vol, TA 5.26 g/l, pH 3.63

Jahrgangsbericht 2008 - 09

Juni - August 2008 : Winter am Kap

Es war der kälteste und nasseste Winter seit langem hier am Kap. Okay, dem Rebberg tat's gut, die Dämme sind übervoll, und die Reben hatten eine gute Winterpause und konnten genügend "Kälteeinheiten" ansammeln für einen guten und gleichmässigen Austrieb. Aber uns Menschen drückte es mit der Zeit aufs Gemüt, sind wir hier doch eher auf warme und schöne Tage eingestellt und leben sonst eigentlich mehrheitlich draussen!
Auch für unseren Keller wurde der ständige Regen zu viel, die Drainage versagte. Zudem verstopften Wurzeln die Abflussrohre, mit dem Resultat: überall Wasser!. Wir hätten Reis pflanzen können in all den Pfützen im Keller. So wurden wir denn zum Maulwurf, schaufelten die verstopften Stellen frei und legten auf einer Strecke von 180 m neue Rohre, diesmal mit Zugangsschächten alle 50 Meter - ich denke jetzt sind wir gewappnet für eine Sintflut

September – November 2008 : Frühling

Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 12,7 Grad C war der September so kalt wie die vorangegangenen Wintermonate. Entsprechend war der Austrieb auch dieses Jahr rund zwei Wochen später, und zwar erst anfangs Oktober. Weiterhin kühles Wetter und noch mehr Regen sorgten für Kontinuität bis Mitte November! Darüberhinaus wurden viele junge Triebe durch die häufigen, kräftigen Winde beschädigt, indem die empfindlichen Triebspitzen gegen die Drähte geweht und somit abgewetzt wurden. Aber schliesslich besserte sich das Wetter rechtzeitig für die in dieser Hinsicht recht empfindliche Blüte, welche dieses Jahr dafür schön gleichmässig um den 20. November herum einsetzte.
Aber nicht alle kamen so glimpflich davon, sorgten doch Schlechtwetter und sintflutartige Regenfälle in anderen Weinbaugebieten auch Ende November noch für Katastrophenstimmung. Besonders schlimm war es entlang dem Breede Rivier, wie das nachstehende Bildchen eindrücklich demonstriert Wasserfluten in den Winelands von Robertson/Suedafrika, November 2008(Abbildung mit Genehmigung von Winelands | www.wineland.co.za )

Dezember 2008 : Frühsommer

Der hohe Grundwasserspiegel, überdurchschnittlicher Regenfall auch im Dezember, sowie die durchaus moderaten Temperaturen dieses Frühsommers bewirkten frohwüchsige Bedingungen. Viel Extraarbeit war nötig um das Blattwerk in Form zu halten, mit regelmässigem Einschlaufen, Ausbrechen von Geiztrieben und Blättern, und Einkuerzen der überschiessenden Triebe. Auch der reichliche Fruchtansatz musste Ende dieses Monats um beinahe 50% reduziert werden, um die angestrebte Erntemenge und Qualität der Frucht zu garantieren. Aber schlussendlich dürfte nach all dem Aufwand dieses Jahr wieder eine gute Ernte zu erwarten sein, qualitativ wie quantitativ.
Natürlich, das Unkraut freute sich ebenso über diese guten Bedingungen, war aber für einmal auch erlaubt, etwas stärker und länger zu wachsen als üblich. Der Gedanke dahinter ist, die Reben damit zu konkurrenzieren und somit übermässiges Wachstum zu hemmen - Wasser und Nährstoffe waren ja für alle da. Darüber hinaus belebt eine solche Pflanzendecke unseren Boden auf die natürlichste Weise und schafft günstige Bedingungen für eine Vielzahl nützlicher Lebewesen, welche wiederum mögliche Schädlinge in Schach halten.

Januar/ Februar 2009 : Hochsommer

Ein erfrischender Landregen am 9. Januar, gemässigte Tagestemperaturen und kühle Nächte sorgten weiterhin für ideale Bedingungen. Der Farbumschlag (Veraison) setzte wie erwartet etwas später ein und war erst mit den ersten Februartagen abgeschlossen. Dies bedeutet eine späte Ernte, was wir aber gerne sehen, erlaubt dies doch den Trauben bei kühleren Herbstbedingungen zur optimalen Reife zu entwickeln, anstelle von der Sommersonne zur Reife "gebraten" zu werden, wie dies oft in wärmeren - und somit früheren - Lagen der Fall ist. Und da weiterhin gemässigte Temperaturen angesagt sind, dürfen wir langsam auf eine qualitativ hochstehende Ernte hoffen - Daumen halten!

Aber andere hatten weniger Glück. So wüteten im Januar 09 rund um Stellenbosch während Wochen riesige Waldbrände. Zum Glück blieben wir hier auf den Polkadraai Hills von diesem Inferno verschont. Aber unsere sonst so wunderbare Aussicht sah oft sehr seltsam aus, mit der Sonne gespenstisch hinter einer dicken Russwolke gluehend. Wir fühlten mit den betroffenen Farmern, aber noch mehr taten uns all die Bokkies, Schildkröten, Schlangen und anderes Getier leid, für die es kein Entrinnen gab.

30. März 2009: Die Ernte

Es war eine späte Ernte, aber das Warten hat sich gelohnt. Das Wetter spielte grossartig mit: ein Prachtsherbst mit fuer hiesigen Verhältnissen eher moderat warmen Sommertagen, kühlen Nächten und kaum Regen während den letzten Wochen vor der Ernte - ideale Voraussetzungen für schmackhafte und sehr gesunde Trauben mit wunderbar reifen Tanninen.
Die Gärphase verlief problemlos, und gleich danach kam der Wein wie immer direkt in die Barriques zur Milchsaeuregaeung und weiterer Reifung. Apropos Barriques: mit dem schwachen Rand wurden neue Fässer extrem teuer in dieser Saison. Aber da wir glauben, dass unser Traubengut von Jahr zu Jahr besser wird und das Holz immer wie besser zu integrieren scheint, konnten wir es nicht lassen und investierten erst recht in das beste Fassholz, das erhältlich ist.