Jahrgangsbericht 2008
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2008 war ein grosser Jahrgang für uns. Er brachte natürlich balancierte Weine mit ausgezeichneter Struktur und saftiger Frucht, welche das Fassholz spielend als süss-würzige Barriquearomen integrierten.
Neben dem Bein Merlot 2008 haben wir mit dem Jahrgang 2008 zum ersten mal auch einen Merlot Reserve produziert. Dieser stammt aus einer kleinen Einzellage innerhalb unseres Weinberges, welche mit Hilfe von „Precision Viticulture“ identifiziert wurde, und die sich seit mehreren Jahren mit Trauben besonderer Qualität hervorgetan hat.
Beide Weine kamen im Mai 2010 in den Handel, haben aber schon früh die Aufmerksamkeit der Weinverkoster des JOHN PLATTER'S 2010 geweckt, welche beide mit 4½ Sterne belohnt haben. Auch der Little Merlot 2008 war ein guter Erfolg, bekam er doch 3½ Sterne mit der Bemerkung "Little in name, not ambition!"
Auch Bordeaux-Spezialist Rene Gabriel ehrt den Bein Merlot 2008 im
WEINWISSER 6/2010 mit 18 von 20 Punkten und schreibt dazu:
"Dunkles leuchtendes Granat. Reife rote Beeren, genau auf den Punkt
gebracht und mit angenehmen Röstaromen unterlegt. Am Gaumen stoffig,
fleischig, ohne dabei zu viel Opulenz zu erlangen, reife Tannine, die
dem Wein aber eine weitere Garantie verleihen. Der bisher beste Merlot
in der noch sehr jungen Bein-Geschichte. Könnte einmal einer der
interessantesten Kap-Merlot werden"
Analyse
Bein Merlot 2008: Alc. 14.56%Vol, Sre 5,3 g/l, pH
3.57
Merlot Reserve 2008: Alc 14,3%Vol, Sre 5,5 g/l, pH 3.54
Little Merlot 2008: Alc. 14.24%Vol, Sre 5 g/l, pH 3.51
Jahrgangsbericht 2007- 08
Juni - August 2007: ein langer und kalter Winter
Ein ausgesprochen kalter, regenreicher und langer Winter, also ausgezeichnete Vorbedingungen für die kommende Saison. Wiederum volle Wasserspeicher überall, und die Reben hatten eine gute und lange Ruhezeit. So konnten wir auch den Endschnitt relativ spät anbringen, und zwar erst anfangs September, und wir können auf einen sehr gleichmässigen Austrieb hoffen.
September/Oktober 2007
Kühles Wetter im September verzögerten den Austrieb weiter, sodass erst Ende September die ersten Arbeiten, das Ausbrechen der überzähligen Triebe, im Rebberg anfielen. Danach setzte das Wachstum sehr gleichmässig ein, und dank des weiterhin kühlen Frühlingswetter wuchs uns die Arbeit nie davon. Alles in allem ein relativ spätes Jahr, bisher rund 2 Wochen später als üblich.
November 2007
Entsprechend dem späten Austrieb und der kühlen Witterung im Frühjahr
war auch die Blüte relativ spät, mit der Hauptblütezeit Ende November.
Der Fruchtansatz war allgemein gut, und die ausgeglichene Witterung
förderte die Entwicklung. Nur die gelegentlichen Regenfälle wahrend der
Hauptblütezeit störten etwas, sodass wiederum einige Trauben
verrieselten.
Die weitere Entwicklung verlief ebenfalls sehr gleichmässig, wobei die
Laubwald sich nun sehr kräftig entwickelte und viel Einsatz verlangte, mit
regelmässigem Tippen und Toppen, ausbrechen und Auslauben. Und die
üblichen kräftigen Frühsommerwinde holten uns immer wieder in die Zeilen
zurück, um die jungen Triebe wieder zwischen die Drähte einzuschlaufen.
Zu unserer grossen Freude hat sich im November auch ein Brutpaar von
Dikkops in unserem Rebberg niedergelassen und auch erfolgreich ein
Junges aufgezogen, was wir als ein gutes Zeichen für den Erfolg unserer
Bemühungen um eine naturnahe Bewirtschaftung werten.
Januar 2008: Veraison
erste Anzeichen des Farbumschlages der Trauben (Veraison) waren dieses Jahr erst am 10. Januar zu entdecken, mit 90% Farbumschlag um den 22. Januar herum, dabei ausgesprochen gleichmässig. Dies ist deutlich später als andere Jahre, und wir rechnen mit einer entsprechend späten Ernte. Dabei scheinen uns die Beeren dieses Jahr kleiner, bei einer sehr gleichmässigen Entwicklung der Trauben, was auf eine qualitativ sehr gute Ernte hoffen lässt.
März 2008
Neben der vielen Handarbeit kam auch dieses Jahr wieder modernste
Technik zum Einsatz: So liessen wir wieder Luftaufnahmen von unserem
Rebberg im Infrarotbereich erstellen. Dies ermöglicht uns eine präzise
Beurteilung der verschiedenen Bereiche nach Ihrer photosynthetischen
Aktivität, und somit die Einteilung des Rebberges in physiologisch
gleichmässig reifende Zonen, welche entsprechend unterschiedlich
behandelt und geerntet werden können. Dies erlaubt uns schlussendlich
einen differenzierten und individuellen Ausbau der verschiedenen
Partien (siehe
Precision Viticulture, pdf 256KB).
Die Ernte selbst war relativ spät im Jahr und begann am Ostermontag. Die
Trauben mussten nun geerntet werden, auch kann um diese Jahreszeit
jederzeit Regen einsetzen. Wie jedes Jahr legten wir besonderen Werte
auf eine sorgfältige Ernte, und jegliche fäulnisbefallenen Trauben
mussten schon im Rebberg peinlich genau ausgesondert werden. Nach vier Tagen war die
Ernte schliesslich unter Dach und Fach, und zur Belohnung gab's für alle
einen grossen Teller Potjiekos, ein traditioneller südafrikanischer
Fleischeintopf, und alle waren happy.
Mai 2008-Mai 2009
Von der Qualität her war es für uns die beste Ernte bisher: Noch nie hatten wir so tiefblaue Beeren mit einer so dicken Haut, reifen Tanninen und solch wunderbaren Aromen. Der resultierende Wein ist von tiefdunkler Farbe, reifen Beerenaromen und fülligem Körper, und nun hoffen wir natürlich, dass sich dieser Wein wunschgemäss so weiterentwickelt. Alle Taenke gaerten problemlos zu Ende, und der Wein reift nun im Fasskeller seiner Bestimmung entgegen.