Jahrgangsbericht 2013
Klicken Sie hier für Aktuelles vom laufenden Jahr
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Merlot 2013
Trotz einem regenreichen Winter war die Saison
2012-13 durch Trockenheit gekennzeichnet. Nur im Erntemonat (leider!)
waren unzeitige Regenschauer zu registrieren. So kämpften wir teilweise
mit Sonnenbrand, andererseits auch mit Ansätzen von Fäulnis, was
sorgfältig bei der Ernte aussortiert werden musste. Der Ertrag war mit
600 gr/m2 auch kleiner als üblich, die resultierende Frucht nach dem
Sortieren aber schön reif bei erfreulich mäßigem
Alkoholpotential. So sind auch die Weine entsprechend reif und
zugänglich. Ergänzt mit ein bisschen Petit Verdot und
einem kleinem Schuss Malbec aus der Nachbarschaft, präsentieren sie
sich nun komplex und geschmeidig - Ingrid meint: wie ein elegantes, durchtrainiertes Vollblutpferd!
Nach
sorgfältiger Evaluation haben wir auch diesen Jahrgang in verschiedene
Qualitäten
differenziert und entsprechend unterschiedlich ausgebaut:
- Bein Merlot 2013: Aus den besten Partien unseres Rebberges und in 50% neuen/50%
einjährigen Fässern gereift,
weiss er mit Ausgeglichenheit und Komplexität zu gefallen;
Geschmeidige Tannine bei trotzdem dichter Struktur, feine Schokolade-
und Roestnoten, Kirschen-Aromen in der Nase; 6850 Flaschen
produziert;
Alk 14.2%, Sre 5.45 g/l, pH 3.6
Voraussichtliche Genussreife 2015-2021 - Little Merlot 2013 : Das Traubengut aus
frohwüchsigeren Zonen, der zurückhaltende Ausbau in gebrauchten
Barriques und eine leichte Eiweiß-Schönung
vor der Abfüllung ergaben einen fruchtbetonten, früh
zugänglichen Wein; 2930 Flaschen wurden abgefüllt, erhältlich ab
August 2014; Alc 14%, Sre 5.6 g/lt, pH 3.59
Voraussichtliches Reifepotential bis 2018 - Pink Merlot 2013: drei Wochen früher als der Rotwein aus den frohwüchsigen Partien unseres Rebberges geerntet, überzeugt er wie immer mit roten Beerenaromen in der Nase und seiner feinen Fruchtsüsse im Gaumen. Abgefüllt Ende Mai in 3470 Flaschen; Alc 13.5%, RS 3.9 g/l, Sre 4.8 g/l, pH 3.24
Etappenberichte des Jahrganges 2013
Mai 2014
Alle unsere Rotweine werden während einem Jahr im Barrique gereift.
Während dieser Zeit liegt er natürlich nicht einfach nur im Fass,
sondern er wird regelmäßig getestet und verkostet, ob er sich auch
wunschgemäß entwickelt. Zudem wurde er in dieser Zeit dreimal "umgezogen", d.h. der
Wein wird jeweils aus dem Fass abgezogen, die Fässer vom Satz gereinigt
und zur Desinfektion geschwefelt, und schließlich wieder alles zurück
in die Fässer. Dies dient der Selbstklaerung der Weine und erlaubt
ihnen gleichzeitig etwas Sauerstoff aufzunehmen, was seiner Entwicklung
förderlich ist. Und zu guter Letzt ergänzen wir ihn je nach Bedarf und
Jahrgang zumeist noch mit einer zusätzlichen Rebsorte, die wir jeweils
von benachbarten Winzern einkaufen. So haben wir dieses Jahr unsere
Cuvee mit ein wenig Petit Verdot sowie einem kleinem Schuss Malbec
kreiert.
Ende May 2014 war es schließlich so weit, und wir konnten den Wein
auf die Flasche ziehen. Der neue Little Merlot 2013 ist somit nach einer
kurzen Flaschenlagerung ab August 2014 verfügbar, während der Bein
Merlot 2013 bis zur Auslieferung noch ein wenig länger
ruhen darf.
14.Mai 2013: Abfüllen des Pink Merlot 2013
Nach einer problemlos verlaufenden dreiwöchigen Gaerzeit durfte unser Rose noch rund 2 Monate auf der Feinhefe ruhen (sur lie), was ihm seine reizvolle Fülle verleiht. Erst nach dieser Zeit wird er vom Trub abgezogen, kaeltestabilisert, und dabei auch zum ersten Male filtriert und flaschenfertig gemacht. Abgefüllt wurde er schließlich Ende Mai 2013, wobei von diesem Jahrgang 3450 Flaschen produziert wurden.
März - April 2013: Erntezeit
Wie immer haben wir auch dieses Jahr unseren Rebberg mithilfe von
Multispektral-Luftaufnahmen in Qualitäts-Sektoren differenziert und
entsprechend fraktioniert geerntet. Nachdem die Partien für den Rosé
schon Ende Februar geerntet wurden, fand die Ernte für den Rotwein erst
zwischen dem 22. und 27. März statt. Die Wochen dazwischen waren
allerdings etwas wechselhaft: eine kurze Hitzewelle gleich anfangs März
und 3 kleinere Regenschauer setzten den Trauben zu, einerseits mit
Sonnenbrand an den exponierten Beeren und andererseits mit sich hier und
dort einschleichender Fäulnis. Auch die Zuckeranreicherung verlangsamte
sich, und so warteten wir so lange wie möglich, konnten aber wieder
einmal gerade rechtzeitig vor den ersten richtigen Herbstregen die
Frucht einbringen.
Allerdings war dieses Jahr dafür sorgfältiges Sortieren angesagt,
was natürlich auch die Menge reduzierte, auf insgesamt knapp 600gr pro
qm. Was dann aber schließlich in den Keller kam, war von
überdurchschnittlich guter Qualität, sehr gleichmäßig reif und
ausgesprochen geschmackvoll, bei genügender Säure und einem guten pH von
3.6, aber positiv moderatem Zuckergehalt (23.5-24.5 Balling). Nach rund
10-taegiger Maische- und Gärzeit im Stahltank kamen die Weine ins Fass,
und nun freuen wir uns auf die ersten aussagekräftigen Laboranalysen zur
Qualitätsbeurteilung im Mai.
Januar - Februar 2013: Sommerzeit
Januar war so trocken wir die vorausgegangen 4 Monate, aber die
üppigen Bodenwasserreserven hielten offenbar lange durch, sodass trotz
der anhaltenden Trockenheit vergleichsweise wenig bewässert werden
musste. Die Temperaturen waren eher mild, und besonders die
Nachtemperaturen waren deutlich kühler als in anderen Jahren.
Der Farbumschlag setzte genau 2 Monate nach der Blüte ein, also am 15.
Januar, und war genauso gleichmäßig und schnell wie diese – es war, als
ob man einen Schalter umgelegt hätte, innert weniger Tage hatten die
Trauben von grüne auf tief-blau gewechselt!
Ein paar Regenfälle im Februar brachten etwas Erleichterung für die
Weinstöcke, sodass die Reife gut voranging. So konnten wir die Trauben
für den Rose schon am 28. Februar ernten, so früh wie noch nie. Dabei
war die Frucht sehr gesund und äußerst schmackhaft!
Ein Highlight im Januar war auch der Besuch von Rene Gabriel mit seiner 'Weinschmecker'-Gruppe. Wer es genau wissen will, liest hier seinen abschließenden Kommentar zu unserem Merlot - Danke, Rene!
Dezember 2012: Bein Wine goes solar!
Als naturnaher Weinbaubetrieb haben wir uns einer nachhaltigen Produktion verpflichtet. So ist es nur logisch, dass wir auch die Sonnenenergie nutzen. Seit Dezember produzieren wir nun unseren eigenen Solarstrom, besonders effizient zur Versorgung der Kühlung unseres Reifekellers während den sonnig-heißen Sommertagen.
September - November 2012: Frühsommer
Nach einem regenreichen Winter begann Mitte September das neue
Rebjahr, etwas später als andere Jahre. Das Wetter war anfänglich recht
milde und die Böden reichlich mit Wasser versorgt, sodass der Austrieb
zügig voranging. Schon Ende September mussten wir das erste mal
ausbrechen, d.h. überzählige Triebe entfernen. Am 19 Oktober dann ein
Schreckmoment, als innert kürzester Zeit 39mm Regen mit zeitweise
dichtem Hagel fiel, glücklicherweise aber nur mit relativ feinem Korn,
sodass wir mit dem Schrecken davonkamen. Dies war dann aber auch der
gesamte Regen für die folgenden Monate, bei dafür eher milden
Temperaturen.
Die Blütezeit begann dieses Jahr am 16. November und war so synchron,
dass innert weniger Tagen der ganze Rebberg in Vollblüte war. Dies ist
ein gutes Zeichen für die Ernte, verspricht es doch eine ebenso
gleichmäßige Reife zum Zeitpunkt der Ernte. Gut war auch, dass diese
empfindliche Phase so schnell vorbei war, setzten doch Ende November
starke Sturmwinde ein, die in Stellenbosch an exponierten Lagen und vor
allem bei spät-reifenden Sorten z.T. beträchtlichen Schaden anrichteten.
Juni- Oktober 2012: Nach dem Regen kommt die Sonne....
Es war ein Winter mit sehr viel Niederschlag - 35% mehr Regen als
üblich - und eher kühlen Temperaturen. Aber das ist der Winter im Kap: Manchmal
regnet es in
Strömen und es ist bitterkalt, kurz darauf strahlt wieder die Sonne und
damit die Natur in den schönsten Farben. Das Video gibt ein
paar Eindrücke wieder von diesem stillen aber doch stets so spektakulären
Naturgeschehen!