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Bein Wine Estate, Stellenbosch

Aktuelles

Jahrgangsbericht 2021

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Merlot 2021

Rückblickend kann gesagt werden, dass die Saison 2020-21 von A bis Z von Corona bestimmt wurde.
Corona bestimmte, wie gearbeitet und geerntet wurde, wann Material erhältlich (oder eben nicht erhältlich) war, wann und wo verkauft werden durfte, und schliesslich ob überhaupt verkauft werden konnte. Doch alles der Reihe nach!

Das Rebjahr selber war sehr viel einfacher, wobei dem Wasserhaushalt und der Pilzprophylaxe vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden musste, aber uns schlussendlich mit einer super-gesunden und reifen Ernte belohnte.

Im Keller mussten wir allerdings den Gürtel enger schnallen, da die lokalen Verkäufe und Kundenbesuche "dank" Corona praktisch auf Null sanken. So haben wir in diesem Jahr auf die Anschaffung neuer Barriques verzichtet, da nicht klar war, was die Zukunft bringen würde. Das heisst aber auch, dass es von diesem Jahrgang kein Flagship Merlot geben wird. Dafür einen exquisiten Little Merlot - die Liebhaber dieses Weines wird es freuen.

Und wir hatten Zeit zum pröbeln: So haben wir zum ersten Mal auch einen Schaumwein gemacht, im klassischen Stil, mit zweiter Gärung in der Flasche, also Méthode Champenoise; oder MCC, wie man in Südafrika sagt, für Méthode Cap Classique, oder halt eben Merlot Cap Classique ;-)

Corona regiert!
Etappenberichte vom Jahrgang 2020-21

Juni 2021: Ein Video-Rückblick auf das Corona-Jahr 2020-21

Die Zeit nach der Ernte, wenn wieder Ruhe im den Keller einkehrt, ist für uns immer der Moment, auf den vergangenen Jahrgang zurückzublicken. Diesmal machen wir dies in Form eines Video! Eine gute Gelegenheit, bei uns einen Blick hinter die Kulissen zu werfen:

Mai 2021 - Spätherbst

Im Mai füllen wir traditionell den neuen Rosé ab, unseren Pink Merlot 2021. Gut so, ist er doch ausverkauft, und die erste Export-Lieferung ist nun unterwegs. Mit dem Mai kamen aber auch endlich die längst erwarteten Herbstregen mit gut 130mm Niederschlag :-)

Herbst ist aber auch die Zeit der Wahrheit: da lässt sich nämlich am besten erkennen, wie es um den Virus-Status eines Weinberges steht. Virus-Status? Genau, auch Weinberge haben nämlich Ihre Virusprobleme! Das wichtigste ist das Blattrollvirus, das sich leicht an den rot verfärbten Herbstblättern erkrankter Stöcke erkennen lässt. Erfahren Sie mehr darüber in diesem Video hier :

April 2021 - Zeit für die Kellerarbeit

Nach der Ernte fängt die Arbeit im Keller ja erst an: die letztjährigen Weine kommen aus dem Fass und müssen abgefüllt werden, die neue Ernte abpressen und in die Fässer zügeln, dann immer wieder Laboruntersuchungen zur Qualitätskontrolle, und schließlich wird auch der Rosé zum ersten Mal umgezogen. Daneben gibt es auch im Büro viel zu tun, das Nachführen der Kellerbücher, Flaschen, Korken und Etiketten müssen organisiert und all die Abläufe geplant werden - eine intensive Zeit, vor allem, wenn einiges an Material wegen Corona nicht verfügbar ist, z.B. Glas, Container etc. -  aber auch befriedigend, wenn endlich, endlich doch alles klappt.
Zum Glück gibt es im Weinberg wenig zu tun. Das Wetter ist weiterhin sehr schön und sonnig, und ausser dem kräftigen Regen gleich nach der Ernte gab es keine weiteren nennenswerte Niederschläge - erstaunlich eigentlich, bringt der April doch sonst immer ausgiebige Regenfälle.

März 2021 - Ernte, gerade noch rechtzeitig!

Nach einem Wunderherbst konnten wir am 8. März unsere Rotweinernte einfahren. Die Trauben waren super gesund und wir kamen schnell voran. Es  war ideales Erntewetter, trocken und kühl, und wir konnten alles an diesem einen Tag ernten. Das war gut so, weil wegen COVID-19-Vorschriften auch unser Ernteteam kleiner und das Prozedere komplizierter war als sonst. Gut aber auch, weil es zwei Tage danach sintflutartig regnete, 50mm innert wenigen Stunden - nicht auszudenken, wie dies unsere Ernte verwässert hätte.

Februar 2021 - rosige Zeiten

Die durchaus gemäßigten Temperaturen dieses Jahres sind ideal für die Reifung unseres Merlot, und die Trauben entwickeln sich prächtig.
Noch unter 'Ausschluss der Öffentlichkeit" haben wir dieses Jahr einen Versuch gestartet: einen MCC (Merlot Cap Classique ;-). So haben wir am 3. Februar , sehr früh also, Trauben für unseren MCC-Basiswein geerntet. Das ist wichtig so früh, um eine frische Säure und relativ tiefe Alkoholwerte zu behalten.
Offiziell haben wir dann am 15. Februar unsere Erntesaison mit unserem Rosé eröffnen, mit super gesunden Trauben, mit feinen Aromen und einer perfekten Balance von Zucker und Säure. Der Wein ist nun im Tank und wird über die nächsten paar Wochen langsam kalt-vergoren.

Januar 2021 - Veraison

Das neue Jahr begann mit einem Knall, als unsere Regierung als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie kurz vor Neujahr ein drittes Alkoholverbot für Südafrika einführte. Das heißt, wieder keine Weinverkäufe für den ganzen Monat!
Wetterbedingt sind die Temperaturen wie bisher im moderaten Bereich, ohne die hier im Hochsommer sonst üblichen Hitzetage. Trotzdem ist es sehr trocken geworden, da es seit 2 Monaten kaum geregnet hat. Zum Glück hat es genügend Wasserreserven aus der Winterzeit, so dass wir nun mit zusätzlicher Bewässerung nachhelfen können. Veraison, also der Farbumschlag, war sehr gleichmäßig und fand Mitte Januar statt, also rund 10 Tage später als die letzten paar Jahre. So erwarten wir nun auch die Haupternte auf Mitte März.

Dezember 2020 - Sommer

Weiterhin moderate Temperaturen kennzeichnen diesen Sommer und beförderten eine gute Fruchtentwicklung. Allerdings konnte in manchen Weinbergen vermehrt Mehltau-Befall (sowohl echter wie auch falscher Mehltau) beobachtet werden, und eine entsprechend proaktive Laubpflege war wichtig in diesem Jahr.

Gruene Ernte bei Bein Merlot
Dez.. 2020: "grüne Ernte" beim Bein Merlot

Wir hatten aber auch viel Zeit dafür, hatten wir wegen Corona doch  keinerlei Touristenbesuche! So blieben auch alle Gästehäuser im Kap verwaist, und ebenso all die Restaurants, Safari-Lodges und weiteren Touristenattraktionen im ganzen Lande. So sanken unsere lokalen Weinverkäufe auf praktisch null. Dass ab Mitte Dezember der Alkoholverkauf im Lande wegen steigender Corona-Zahlen schon wieder eingeschränkt wurde, trübte die Stimmung zusätzlich.
Angesichts des entsprechend vollen Lagerbestandes fiel uns dafür die jeweils im Dezember fällige grüne Ernte leichter. Bei der „grünen Ernte“  wird nämlich die Quantität durch das Ausschneiden überzähliger und spät reifender Trauben reduziert, um die Qualität  zu verbessern. Da kommt ganz schön was zusammen, wie das Bild oben zeigt!

November 2020 - Blütezeit

Fruehe Bluete Merlot 2020
10. Nov. 2020: Rebenblüte

Ein ausgiebiger Regen  am 6. November brachte wieder Schwung in den Rebberg. Und mit der zweiten Novemberwoche setzte auch die Blüte ein, welche sehr gleichmäßig verlief und innert zwei Wochen abgeschlossen war.
Der Regen zusammen mit den jetzt einsetzenden sommerlichen Temperaturen ist der Entwicklung förderlich, und der Drahtrahmen füllt sich nun schnell mit langen Trieben und gesundem Blattwerk - natürlich wieder Mehrarbeit für uns, aber insgesamt eine sehr erfreuliche Saison bisher!

Oktober 2020 - kühl und trocken

Bein Merlot am 15. Oktober 2020Unser Weinberg am 15. Oktober 2020

Dieser Oktober zeichnet sich durch kühle Temperaturen und wenig Niederschlag aus. Das Wachstum der Reben ist entsprechend langsam, die Triebe noch kurz, und die Blüte verzögert sich gegenüber dem Vorjahr um gut zwei Wochen. So können wir problemlos mit der Arbeit im Weinberg Schritt halten, zumal das Laubwerk sehr gleichmäßig wächst.

September 2020 - regnerisch und kalt

Ein grässlich kalter und regnerischer September verzögerte den Austrieb um rund 2 Wochen im Vergleich zum Langzeit-Durchschnitt. Dafür treiben die Reben sehr gleichmäßig aus. Ebenfalls gute Nachricht ist, dass die Wasserspeicher in der Region nun praktisch voll sind - zum ersten Mal wieder seit 2014! So schauen wir der kommenden Saison zuversichtlich entgegen.

August 2020 - die neue Normalität

Wie es aussieht, sind seit Anfang August die Fallzahlen von COVID-19 in Südafrika rückläufig. So hatte unsere Regierung ein Einsehen und stuft den Lockdown nun auf "Stufe 2" zurück: Für uns heisst dies, dass wir ab 17. August wieder Wein verkaufen dürfen - Halleluja! Zudem dürfen wir uns wieder freier bewegen, wobei internationale Reisen immer noch nicht erlaubt sind. So sind Kellerbesuche bei uns leider nicht möglich, aber für alle, die trotzdem bei uns hereinschauen wollen, bieten wir hier eine Video-Kellerführung an:

Mit dem Monat August wurde es nun endlich nochmals richtig kalt, manchmal bis zu 3 ° C, sogar mit Schnee auf den Stellenbosch Mountains! Das ist gut für die Natur als Kompensation für den bisher überdurchschnittlich warmen Winter. Auch Regen gab's endlich wieder einmal genügend in den Winelands. Die Wasserspeicher der Region sind im Durchschnitt nun gute 69% voll sind, wobei unser Haupt-Speicher, der Theewaterskloof Dam, sogar schon zu 85% voll ist, soviel wie schon seit Jahren nicht mehr.

Juli 2020 - ein schlimmer Rückfall!

Leider pendelt die Regierung ziemlich erratisch hin und her mit ihrer Corona-Politik. Vorausschauende Planung ist unmöglich. So wurde über Nacht am 12. Juli der Verkauf von Wein wieder ganz verboten. Die gesamte Wein-, Tourismus- und Hospitality-Industry ist am Boden zerstört.

Zum Glück dürfen wir noch exportieren, so dass unsere Weine in der Schweiz und Europa erhältlich sind, inklusive dem neuen Pink Merlot 2020 sowie dem Merlot Reserve 2018, ein ausgezeichneter Jahrgang.

Auch gut ist, dass dieser Winter endlich wieder einmal genügend Regen brachte, so rund 100 mm im Juli. So füllen sich langsam aber sicher die Wasserspeicher im Western Cape endlich wieder. Dabei waren die Temperaturen allerdings durchaus wärmer als sonst (zwischen 11° bis 27° C)

Juni 2020 - COVID-19 regiert

Zum Glück wurde der Lockdown ab 1. Juni noch etwas mehr gelockert. Weiterhin verboten sind Versammlungen, und vorgeschrieben bleiben Masken-Pflicht und Abstandhalten. Aber die meisten Geschäfte haben wieder geöffnet, und sogar der Weinhandel ist wieder erlaubt - uff! Und wir dürfen uns wieder etwas freier bewegen - zwar nur tagsüber, aber immerhin. Nur dem Virus hat dies bis jetzt alles wenig ausgemacht. Seine Entwicklung ist weiterhin exponentiell, der Peak steht uns erst noch bevor, und es dürfte noch viel passieren, bevor die Kurve wieder abflacht - und dies kann noch dauern!

Dafür können wir wieder neue Weine anbieten. So sind nun der Pink Merlot 2020 und sogar schon der Merlot Reserve 2018 erhältlich.

Mai 2020 - a boer maak a plan

Der Lockdown wegen Corona dauert auch den ganzen Mai an. Er wurde zwar zwischenzeitlich etwas gelockert, aber immer noch ist strenges Ausgehverbot, der Verkauf von allen "non-essential" Konsumgütern, wie z.B. Flip-Flops (!?), ist strengstens verboten, und auch Zigaretten und Alkohol darf nicht verkauft werden. Wenigstens dürfen wir seit kurzem wieder exportieren, und somit auch die Weine abfüllen und bereitstellen. Da die Angestellten weitgehend zuhause bleiben müssen, krempeln wir die Ärmel hoch und machen alles selber - virtuelle Tastings, umziehen, abfüllen und etikettieren. Wie das bei uns so geht, zeigt das Video ;-)

April 2020 - KRISENSTIMMUNG!

Wie überall hat Corona auch hier die Welt auf den Kopf gestellt. Seit 26. März ist Südafrika unter einem vollständigen Lock down, zumindest bis 1. Mai. Alles ist geschlossen, ausser Lebensmittelgeschäften. Verboten wurde kurioserweise auch jeglicher Zigaretten- und Alkohol-Handel, welches sich sogar auch auf Exporte erstreckt. Die ganze Weinindustrie ist lahmgelegt: Wir bekommen nicht mal Flaschen, dabei bräuchten wir diese dringend, um unseren Rosé abzufüllen.

Richtig schlimm aber ist es für die breite Bevölkerung hier. Viele leben sowieso schon von der Hand in den Mund, aber nun, da jegliche Arbeit darniederliegt, gibt es für all diese Leute nichts mehr zu verdienen, und somit auch nichts mehr zu essen! Dazu kommt, dass die Wirtschaft sowieso schon am Boden lag. Natürlich wurden offiziell Auffangstationen, Essenspäckli und weitere Unterstützungen versprochen, aber die Behörden sind komplett überfordert. Hoffen wir, dass Südafrika wenigstens die Zeit nutzt, um die medizinische Infrastruktur entsprechend aufzurüsten, bevor die grosse Coronawelle uns überflutet.